Mittwoch, 28. März 2018

Die schwarze Zauberin

High Fantasy voller Intrigen und Machtspiele



von Laurie Forest


Gebundene Ausgabe: 592 Seiten
Verlag: HarperCollins; Auflage: 1 (März 2018)
ISBN: 9783959671699
empfohlenes Alter: ab 12 Jahren
Genre: (High) Fantasy

Werbung (gemäß §2 Nr.5 TMG)
Vorab Hinweis: Zwar wurde mir ein kostenloses Leseexemplar zur Verfügung gestellt, dies hat aber keinerlei Einfluss auf meine nachfolgende Meinung!



 

Für Elloren geht ein Traum in Erfüllung: auch wenn sie nie daran geglaubt hätte, sie darf tatsächlich an die magische Universität, auch wenn sie scheinbar kaum bis gar keine Magie in sich trägt. Sie will das Handwerk einer Apothekerin erlernen und das Leben auf dem Campus in vollen Zügen genießen. Doch so aufregend und spannend das Leben an der Uni ist, Elloren muss bald erkennen, dass nicht alles so ist, wie sie bislang angenommen hatte. Schon bald stellt sich die Frage, wem sie eigentlich trauen kann und wer was im Schilde führt. Sind die vermeintlich Guten wirklich die Guten und die Bösen die Bösen?

Nach nur wenigen Seiten hatte mich Elloren Geschichte völlig in den Bann geschlagen. Gekonnt entwirft die Autorin eine komplexe Welt, die ebenso vielschichtig ist wie seine Bewohner. Neben Zauberern und Kriegern, gibt es die allseits gefürchteten Lykaner, Elfen, Phocas und viele mehr. Laurie Forest erweckt nicht nur altbekannte Fantasygestalten zum Leben, sie erschafft auch ganz neue Völker, wie zum Beispiel die dämonenhaften Icarale, und bevölkert ihre Welt damit. So entsteht ein lebendiges Universum, das trotz aller Andersartigkeit und Magie unserer Welt in einigen Teilen erschreckend ähnelt. Zwischen den einzelnen Völkern herrschen Freundschaft oder Feindschaft und vor allem viele Vorurteile. Diese Vorurteile schüren Missverständnisse und Misstrauen und sind auch an der Universität jeden Tag zu beobachten, obwohl hier viele verschiedene Völker miteinander leben.

Elloren ist eine Gardnerierin, ein Volk von mehr oder weniger magisch begabten Menschen. Ihre Großmutter war die gefürchtete und verehrte letzte schwarze Hexe, von der Elloren zwar ihr Aussehen, aber offenbar nicht ihre Kräfte geerbt hat. Dennoch bringt ihre Abstammung Elloren sowohl Anerkennung aber auch Ablehnung ein – je nachdem, wem sie gerade gegenübersteht.

Nach dem Tod der Eltern sind Elloren und ihre Brüder abgeschottet auf dem Land bei ihrem Onkel aufgewachsen. Dementsprechend unbedarft und teils naiv macht sich Elloren auf den Weg zu Universität. Ihr Onkel kann nun nicht länger seine schützende Hand über sie halten, ihre Tante Vyvian hingegen hat auch an der Uni einen gewissen Einfluss, und lässt nichts unversucht, um Elloren in die Richtung zu drängen, die ihren eigenen Plänen in die Hände spielt.

Doch Elloren hat ihrem Onkel ein Versprechen gegeben und sie hält es, obwohl ihre Tante ihr dadurch viele Unannehmlichkeiten bereitet und es sie manchmal viel Kraft kostet. Mit der Zeit findet sie jedoch Unterstützung von ganz unerwarteter Seite. Diese ist auch bitter nötig, denn je länger Elloren an der Uni ist, umso mehr Fragen stellt sie vor allem sich selbst und die Antworten passen längst nicht alle zu ihrem bisherigen Weltbild.

Aber nicht nur Elloren entwickelt sich weiter, auch andere Charakter müssen im Laufe der Geschichte wichtige Entscheidungen treffen und ihre Einstellung überdenken. Allen voran ihr Kommilitone Ivan, aber auch ihre beiden Zimmergenossinnen Wynter und Ariel.

Neben den sehr detailliert ausgearbeiteten Charakteren hat mir vor allem die Darstellung der Welt sehr gefallen. Sowohl Flora und Fauna, als auch das politische Gefüge werden anschaulich dargestellt und wirken überaus realistisch. Auch wenn nicht alle Kulturen im Detail vorgestellt werden, so erwecken sie mit ihren Legenden, den Bündnissen und Lebensanschauungen der einzelnen Völker den Eindruck, als sei alles über Jahrhunderte, wenn nicht länger, gewachsen – ebenso wie es auch in unserer realen Welt der Fall ist.

Für mich ist dieses Debüt schon jetzt eins der Highlights dieses Jahres und am liebsten würde ich mich seitenlang über alles auslassen, doch wenn ich euch nur ein klein wenig neugierig gemacht habe, dann empfehle ich einfach: lest es selbst. Ich bin schlichtweg völlig begeistert.

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