Samstag, 23. Dezember 2017

Was uns ganz macht

von Kendra Fortmeyer




  • Gebundene Ausgabe
  • Verlag: Oetinger (25. September 2017)
  • ISBN-13: 978-3789108457
  • empfohlenes Alter: 14 - 17 Jahre











Morgan ist anders und das ist ihr großes Geheimnis. Mit ihren siebzehn Jahren hat sie keine Lust mehr, es weiter zu hüten und sich so zu verstecken und outet sich. Unfreiwillig wird sie zum Internetstar und die Medien reißen sich um das unperfekte Mädchen. Als sie im Krankenhaus auf ihr perfektes Gegenstück trifft und Howie immer besser kennenlernt, merken sie, wie gut sie harmonieren. Vielleicht könnten sie sich gegenseitig heilen, aber können sie sich auch gegenseitig ganz machen?

Das Cover hat mir in seiner Einfachheit schon sehr gut gefallen und zusammen mit dem Klappentext hat es mich neugierig gemacht.
Der Einstieg fiel mir etwas schwerer bis ich im Geschehen drin war, nach dem ersten Drittel war dies aber kein Problem mehr und das Interesse kam mit jeder Seite etwas mehr. Der Schreibstil ist flüssig und man kann der Erzählung gut folgen.
Es ist eine Geschichte rund um Morgan, die „anders“ ist und mit ihrem Loch bisher das Rampenlicht gemieden hat. Doch so langsam hat sie keine Lust mehr auf ihr verstecktes Dasein und zeigt es in aller Öffentlichkeit. Doch wie es so oft im Leben ist, wenn man nicht der Norm entspricht, wird man angestarrt oder ausgegrenzt.
Als sie wieder ins Krankenhaus muss, begegnet sie Howie, der auf seine ganz eigene Art perfekt zu Morgan passt. Sie lernen sich im Laufe der Behandlung näher kennen und auf einmal spielen ihre Gefühle verrückt.
Man kann sich in Morgan gut hineinversetzen, da die Autorin die Gefühlswelt sehr authentisch beschreibt. Sie muss sich mit ihrer Mutter herumschlagen, die immer im Rampenlicht steht und bei dem Morgan einfach nicht dazu passt. Dies bekommt sie immer wieder zu spüren und ihr fehlt sehr oft eine Mutter, die sie einfach so nimmt, wie sie ist.
Zu Beginn fängt das Buch damit an, dass Morgan ausbricht und sich endlich frei fühlen möchte und sich endlich auch in ihrer Andersartigkeit in aller Öffentlichkeit zeigen möchte. Ganz schnell zeichnet sich ab, wie die normalen Menschen darauf reagieren und wie schnell man im World Wide Web landet. Natürlich gibt es nicht nur positive Rückmeldungen.
Die Begegnung mit Howie und das Näherkommen mit den ganzen Begebenheiten wie das Kennenlernen seiner Familie sind wundervoll beschrieben und auch Howie kann man mit seinem Verhalten im Laufe des Buches sehr gut verstehen.
Letztendlich zeigt dieses Buch, dass man jemanden nur wegen seines Äußeren nicht verurteilen sollte, dies aber leider viel  zu oft geschieht. Vielleicht ist es wichtig, dass man lernt, andere Menschen nicht auf Äußerlichkeiten zu reduzieren und die Person dahinter sieht. Jeder Mensch hat ein Loch, auch dies wird in dieser Story gut aufgezeigt und jeder trägt sein Päckchen mit sich. Der Eine hat seine Probleme im Äußeren, der Andere im Inneren, doch gibt es glaube ich niemanden, der voll und ganz mit sich zufrieden ist und nicht irgendwelche Schwierigkeiten hat. Dieses Thema wird hier gefühlvoll aufgearbeitet.

Dieses Buch wird nicht nur für Jugendliche, sondern auch für Erwachsene toll zu lesen sein. Die Thematik, dass man jemanden nur an Äußerlichkeiten fest macht, wird hier wundervoll verpackt und auch wenn der Start in die Geschichte für mich etwas schwieriger war, findet man hier eine schöne Geschichte, die zum Nachdenken anregt.

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