Freitag, 30. September 2016

Wie eine Nuss mein Leben auf den Kopf stellte

  • Gebundene Ausgabe: 240 Seiten
  • Verlag: Thienemann Verlag (15. Juli 2016)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3522184416
  • ISBN-13: 978-3522184410
  • Vom Hersteller empfohlenes Alter: 10 - 12 Jahre
  • Genre: Kinderbuch 

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Lisa muss umziehen und verliert ihre Freundin an Estelle. Umso weniger findet sie das Leben in der Rentner-Siedlung toll und langweilt sich sehr. Als sie erfährt, dass ein verlassenes Herrenhaus zu einem Waisenhaus werden soll, ist sie begeistert. Ein Haus ohne Eltern muss doch klasse sein. Denn ihre Eltern lassen sie fast nie etwas alleine machen. So zieht sie los und kommt nur wegen einer Nuss ins Waisenhaus. Dort lernt sie Lasse kennen und so ändert die Nuss ihr ganzes Leben.

Lisa ist ein ganz normales Mädchen, das total traurig ist, dass sie durch den Umzug ihre Freundin Alice verloren hat. Man kann sich die anfängliche Einsamkeit gut vorstellen. Gerade im Alter von 11 – 12 Jahren ist so ein Ortswechsel nicht immer einfach zu verkraften und wenn sich dann die beste Freundin von einem abwendet, kann das richtig wehtun. Dazu packen sie ihre Eltern in Watte, da ihre Mutter als Kind entführt wurde und sie wahnsinnige Angst haben, dass es Lisa auch passieren könnte. Sie wird ständig überwacht und behütet und fühlt sich doch einsam. Sie ist aber auch mutig und packt die Dinge auf ihre Art und Weise an.
Einerseits versteht man die Eltern natürlich, doch finde ich es schön, dass das Vertrauen im Laufe des Buches größer wird und sie Lisa mit der Zeit etwas los lassen.
Lasse ist ein sympathischer Junge, der das Beste aus seinem Leben im Waisenhaus macht und sich dennoch eine Familie wünschen würde. Es gibt Stellen im Buch, an denen man schlucken muss, da ich mir gar nicht vorstellen kann, ohne Eltern zu sein.

Am Anfang habe ich ein kleines bisschen gebraucht, bis ich in der Geschichte drin war. Doch gerade ab der Hälfte, an dem man ahnt, wie alles zusammenhängt, wird es richtig spannend und gefühlvoll. Die Erzählung fliest durch den flüssigen Schreibstil nur so dahin.
Auch der Titel wird einfach toll in die Geschichte eingeknüpft und nach und nach kommt der Sinn hinter dem Ganzen heraus.
Es werden Werte wie Freundschaft ganz hoch gehalten, sei es die Freundschaft zu Alice, bei der ich den Lehrer einfach klasse fand, oder auch zu Lasse und Siggi. Es wird sehr schön aufgeführt, wie wichtig es ist, miteinander zu reden, um für eine Freundschaft zu kämpfen. Doch auch das man an neuen Orten schnell Kontakte knüpfen kann und man sich so nicht mehr so einsam fühlt wird super dargestellt.
Es geht in diesem Buch aber auch um die Familie.  Es zeigt deutlich wie wichtig der Zusammenhalt, das Vertrauen und die Wahrheit zu sagen ist. Denn so weiß Lisa immer, dass sie dort zu Hause ist.

Die Autorin hat hier eine gefühlvolle, aber auch witzige Geschichte geschaffen, die liebevoll  Waisenkinder, Familienzusammenhalt und Freundschaft zum Thema macht. Die Geschichte sollte für Kinder ab 10 Jahren gut geeignet sein und Mädchen wie Jungs ansprechen.

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