Mittwoch, 3. Januar 2018

Die Wolkenfischerin




  • Erscheinungsdatum Erstausgabe : 18.12.2017
  • Verlag : Goldmann
  • ISBN: 9783442485734
  • Flexibler Einband 420 Seiten
  • Genre: Liebesroman
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Vorab Hinweis: Zwar wurde mir vom Verlag ein kostenloses Leseexemplar zur Verfügung gestellt,  dies hat aber keinerlei Einfluss auf meine nachfolgende Meinung!



Alles beginnt am Ende der Welt

Das muss auch die gebürtige Pariserin und nun Wahlberlinerin Claire feststellen. Eigentlich läuft es in ihrem Leben gerade super – das Lifestyle-Magazin für das sie arbeitet wird umstrukturiert und sie bekommt den Chefredakteursposten angeboten. Wer könnte dazu schon nein sagen? Das Problem ist nur, dass ausgerechnet jetzt ihre Vergangenheit sie einholt. In Wahrheit stammt Claire nämlich aus der Bretagne und auch einige andere Angaben in ihrem Lebenslauf sind „geschönt“. Außerdem liegt ihre Mutter im Krankenhaus und jemand muss sich um ihre gehörlose Schwester Maelys kümmern.
Und dann ist da noch ihr Chef Sebastian Hellwig, welcher ihren Werdegang schon seit 10 Jahren verfolgt und mehr als angetan von ihr ist – was er auch deutlich artikuliert ...

Claire ist eine typische Karrierefrau mit viel Pariser Charme. Dass ihre Kindheit jäh endete, als ihr Vater starb, verfolgt sie bis heute. Damals hat sie die Flucht nach vorn angetreten und sich neu erfunden – ihr Vorbild ist ihre Tante Valérie, die sie in Paris aufnahm und nach ihrem Gusto formte. Noch heute kommentiert Valérie wichtige Schritte in Claires Kopf. Sie ist übrigens mein heimlicher Star des Buches. Immer eine Zigarette im Mundwinkel und auf die Etikette bedacht, aber mit einem großen Herz und viel Sinn fürs Wesentliche.
Aber leider verschlägt es Claire eben nicht zu Valérie nach Paris sondern in ihr Heimatdörfchen Moguériec in der Bretagne. Ihr Start dort ist mehr als holprig. Claires Schwester Maelys war bei deren Weggang erst 7 und hat nicht verwunden, dass sie nie wie versprochen zurückgekommen ist. Entsprechend schwierig gestalte sich die Annäherung der beiden. Dabei haben sie viel gemeinsam – beide haben ein Faible für die Malerei und „Gateau Breton“ (bretonischen Butterkuchen). Allerdings geht Claire erst sehr spät auf, warum Maelys ihn täglich backt nur um ihn dann wegzuwerfen ...
Und dann ist da noch ihr Jugendfreund Nicolas. Dieser macht einfach da weiter, wo sie vor so vielen Jahren mit dem ersten Kuss aufgehört haben – und dabei sieht er unverschämt gut aus!
Doch als Claire auch diese Hürde endlich genommen hat, taucht ausgerechnet ihr Chef in Moguériec auf – sie muss sich etwas einfallen lassen und natürlich läuft alles anders als geplant!

Die Wolkenfischerin ist ein gemütliches Sommer-/Sonne-/Wohlfühlbuch und macht Lust auf Berlin, Paris und die Bretagne. Alle 3 Orte werden dem Leser mit viel Liebe zum Detail schmackhaft gemacht und auch die beschriebenen Köstlichkeiten lassen einem das Wasser im Mund zusammenlaufen. Mir gefiel der Gegensatz zwischen dem recht anonymen aber quirligen und lebendigen Großstadtleben (obwohl Claire natürlich auch da Freunde bzw. Bekannte hat) und dem von Zusammenhalt und Unterstützung geprägten Leben in Moguérie. Auch die Themen Familie, Verlust, Verzeihen und Freundschaft werden sehr behutsam behandelt.

Einzig die etwas zu vorhersehbare Liebesgeschichte zwischen Claire und Sebastian hat mich ein bisschen gestört. Aber auch hier sorgten ein paar überraschende und amüsante Wendungen für viel Unterhaltung.

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