Mittwoch, 30. August 2017

Tot überm Zaun







  • Erscheinungsdatum Erstausgabe : 14.08.2017
  • Verlag : Heyne
  • ISBN: 9783453421646
  • Flexibler Einband 380 Seiten
  • Genre: Cosy-Krimi
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 Cosma kann’s nicht lassen

Das hier ist ihre erste echte Leiche, und ich hoffe inständig, dass sie nicht den Täter findet. Wenn das passiert, kann nichts und niemand sie mehr aufhalten.“ (S. 204) 

Kriminalhauptkommissarin Paula Pongs ist sichtlich genervt, denn ausgerechnet ihre Mutter Cosma hat nach einigen Falschmeldungen jetzt wirklich mal eine echte Leiche entdeckt – im Schrebergarten um die Ecke. Leider ist Cosma auch noch Krimiautorin und lässt sich von Nichts und Niemandem bei ihren Ermittlungen bremsen, obwohl Paula wirklich alles versucht: sie spricht Platzverweise aus, stellt Cosma unter Hausarrest und kettet sie sogar mit Handschellen an einen Zaun. Ohne Erfolg. Zusammen mit ihrer Krimi-Schriftsteller-WG und dem alkoholsüchtigen Kater Alfred ermittelt Cosma auf eigene Faust und das nicht mal erfolglos ...

Cosma mischt sich aber nicht nur in Paulas Arbeit, sondern auch in ihr Privatleben ein - der neue Gerichtsmediziner ist schließlich Single und gutaussehend. Paula tat mir nicht nur einmal leid, wenn ihre Mutter wieder mal übers Ziel hinausgeschossen ist oder die Ermittlungen behindert hat.
Da die Handlung abwechselnd aus der Sicht beider Frauen erzählt wird, hat man verschiedene Blickwinkel auf den Fall. Paula wird u.a. von ihrem motivtortenbackenden verklemmten Kollegen Walter unterstützt – mein persönlicher Liebling. Er ist seit Jahren erfolglos in eine Kollegin von der Spusi verliebt, die ihn nicht mal wahrnimmt. Im Zuge der Ermittlungen tauscht er mit den Gärtnerinnen  Tortenrezepte und blüht dabei regelrecht auf.
Auch Cosmas Krimi-WG gehören lauter schräge Typen. Herr von Itzenplitz z.B. schreibt historische Krimis über den Kampf des Proletariats, Gerda schreibt Splatter-Krimis, obwohl sie kein Blut sehen kann und Eddi MeiZu lebt seine eigenen Fantasien als japanischer Großmeister in Geheimdienstthrillern aus.

„Tod überm Zaun“ ist ein typischer Cosykrimi, der neben der Krimihandlung vor allem unterhalten will. Der Slapstick-Charakter kommt gut zum tragen, leider kam mir dafür der Fall an sich etwas zu kurz, obwohl er sehr verzwickt war. Insgesamt hatte mir das Buch einfach zu wenig Spannung. Die zum Teil sehr kurzen Kapitel machen es leicht, der Handlung nicht konsequent zu folgen sondern das Buch immer mal aus der Hand zu legen. Ich denke, es ist die perfekte Lektüre für den Garten, wenn man mal ein Päuschen vom Unkrautzupfen einschieben möchte ...

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