Donnerstag, 24. November 2016

Annähernd Alex








Erscheinungsdatum Erstausgabe : 29.09.2016 
Verlag : Carlsen 
ISBN: 9783551560353 
Fester Einband 480 Seiten 
Genre: Jugendbuch

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Die beiden jugendlichen Filmfreaks Mink und Alex kennen sich aus einem Filmchat. Sie leben zwar in verschiedenen Bundesstaten der USA, teilen in der Anonymität des Netzes aber Freud und Leid und werden beste Freunde. Doch dann zieht Mink, die im wahren Leben Bailey heißt, zu ihrem Vater und damit in die Stadt, in der Alex, eigentlich Porter, wohnt. Und während sie noch überlegt, wie sie Alex ausfindig machen kann, lernt sie bei ihrem Ferienjob im Museum Porter kennen. Porter ist für sie der Inbegriff des überheblichen Surferboys und so kracht es gewaltig zwischen ihnen, aber gleichzeitig prickelt es auch immer mehr – was sich neckt, liebt sich vielleicht doch?! Je näher sich die beiden kommen, desto mehr öffnen sie sich, erzählen sich Dinge, die nicht einmal Mink und Alex voneinander wissen. Bailey versteht sich selber nicht: „Wovor habe ich mehr Angst: vor Porter  ... oder der Person, die er in mir freisetzt?“

„Annähernd Alex“ ist eine wunderbare spannende und leicht zu lesende Liebesgeschichte zweier Teenager, die es entgegen allem Anschein nicht immer leicht hatten. Sowohl in Porters als auch in Baileys Familie gab es in der Vergangenheit dramatische Situationen, die sie immer noch nicht verarbeitet haben. Dadurch hat der Roman hat eine unerwartete Tiefe.
Bailey und Porter sind von Ängsten und Verlusten geprägt. Beide gehen sehr unterschiedlich damit um. Porter ist eher extrovertiert, überspielt alles mit chronisch guter Laune. Bailey hingegen versucht einerseits, sehr unauffällig zu sein, steht aber auf 60er Jahre Klamotten und hat einen platinblonde Lana-Turner-Frisur – ganz wie die alten Film-Diven.
Besonders witzig fand ich die Szenen zu Beginn, in denen sie sich im Chat ihre gemeinsamen (!) Erlebnisse des Tages mitteilen (natürlich ohne es zu wissen) und dabei so unterschiedlich empfinden. Ich habe mich immer gefragt, wann sie denn endlich entdecken, wer sie sind. Die Beziehung der beiden entwickelt sich sehr natürlich und wirkt dadurch so real.
Auch die anderen Protagonisten des Buches, wie Baileys neue Freundin Grace oder der zwielichtige Davy sind interessant und vielschichtig gestaltet.

Die Kapitel werden übrigens durch passende Filmzitate eingeleitet, so dass man ungefähr erahnen kann, worum es geht. Allerdings habe ich mich gefragt, ob die Zielgruppe (Teenager), die Filme kennt und den Zusammenhang zwischen den Zitaten und der Handlung herstellen kann. Mein Lieblingszitat ist natürlich aus meinem Lieblingsfilm: „Ich habe mir gewünscht, dass Du es bist. Ich habe mir so gewünscht, dass Du es bist!“

Für diese zauberhafte und zum Teil wildromantische Geschichte, welche ich an nur zwei Abenden durchgeschmökert habe, gibt es von mir verdiente 5 Sterne!

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