Freitag, 15. Juli 2016

Hinreißend... trotz Kanüle im Arm



Eine nette und ruhige Liebesgeschichte

 
von J.K. Wildling



Taschenbuch: 184 Seiten
Verlag: neobooks
ISBN-13: 978-3738067996
Genre: Liebesroman




Anne leidet seit Jahren unter den unterschiedlichsten Symptomen, doch bislang konnten die Ärzte die Ursache noch nicht finden. Inzwischen leiden auch ihr Berufs- und Privatleben massiv darunter. Nach einem erneuten Zusammenbruch muss sie sich im Krankenhaus wieder einmal diversen Tests unterziehen. Dabei lernt sie den charmanten Thomas kennen, der dort zur Chemotherapie ist und die beiden verlieben sich Hals über Kopf. Doch hat ihre Liebe angesichts Thomas schwerer Krankheit und Annes unklarer Diagnose überhaupt eine Chance?

Hinter dem aus meiner Sicht nicht ganz glücklich gewähltem Titel verbirgt sich eine schöne Liebesgeschichte und ich wurde positiv überrascht. Meine Skepsis hatte sich nach wenigen Seiten gelegt und ich konnte gut in Annes und Thomas Geschichte eintauchen. Ob alles medizinisch korrekt ist, vermag ich nicht zu beurteilen, doch die Gefühle der beiden, vor allem auch Annes Verzweiflung wirkten sehr authentisch. Ich mag mir gar nicht vorstellen, wie ich mich fühlen würde, wenn ich zwar wüsste, dass mit mir etwas nicht stimmt, die Ärzte jedoch einfach nichts finden können.

Anne findet in dieser Situation ausgerechnet bei dem Leukämiepatienten Thomas Halt und Verständnis. Die beiden verbringen viel Zeit miteinander und helfen sich gegenseitig, den Klinikalltag erträglicher zu machen. Es war schön mitzuerleben, wie sich ihre Gefühle zueinander entwickeln und gerade die erste Hälfte des Buches hat mir sehr gefallen.

Auch die zweite Hälfte ließ sich gut lesen, wenngleich ich mir ein etwas geringeres Tempo gewünscht hätte und manche Szenen im Vergleich zum Beginn nicht mehr ganz so natürlich auf mich wirkten. Vor allem Kapitel zehn wirkte einfach nur sehr eigenartig auf mich. Ebenso lag mir der Stilwechsel zu Kapitel elf nicht. 
Inhaltlich dramatisch und aus meiner Sicht ein passendes Ende, doch dadurch, dass der Abschluss nun eher eine Berichterstattung war, konnte mich das Ende nicht mehr so berühren und fesseln, wie es das Buch über weite Teile vermocht hat.

Positiv hervorheben möchte ich noch die sehr schönen Zeichnungen zu Beginn eines jeden Kapitels. Statt Kapitelüberschriften greifen sie jeweils einen zentralen Aspekt des Inhalts auf. Das finde ich sehr gelungen.

Mein Fazit: Insgesamt eine schöne, ruhige Liebesgeschichte, die ein wenig nachdenklich macht und gut zu lesen war. Dadurch, dass mir gerade der Bruch zum Ende hin nicht gefiel lande ich bei 3,5 von 5 Sternen, mathematisch korrekt aufgerundet also vier Sterne.

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