Donnerstag, 14. Juli 2016

Die Lukasbrüder. Die Nazarener und die Kunst ihrer Freundschaft






  • Erscheinungsdatum Erstausgabe : 15.03.2016
  • Verlag : Acabus Verlag
  • ISBN: 9783862824021
  • Fester Einband 220 Seiten
  • Genre: historischer Roman 

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Eher Sachbuch, als Roman

Klappentext:
Im Jahr 1810 gründen die Wiener Kunststudenten Friedrich Overbeck aus Lübeck und Konrad Hottinger aus Wien mit Franz Pforr und Ludwig Vogel die Lukasbruderschaft. Sie weihen ihr Leben der Malerei und wollen wie Mönche leben, um eine christliche Kunst zu schaffen, wie es sie seit Raffael Santi nicht mehr gegeben hat. Auf der Suche nach der Schönheit der Renaissance begeben sich die Lukasbrüder nach Rom. Doch haben sie nicht alle die gleichen Vorstellungen von klösterlichem Leben. Overbeck wird immer fanatischer und malt ohne Unterlass, damit der Müßiggang kein Loch in seine Seele reißt, durch das der Teufel schlüpfen könnte. Hottinger dagegen erliegt den Verlockungen des Lebens. Er tanzt in antiken Tempeln, badet nachts in Brunnen, versumpft in Tavernen und verliert sich in den Dekolletés der Dirnen.
Ihr gemeinsames Vorhaben droht zu scheitern. Briefe und Tagebücher dienten der Autorin als Quelle für diesen authentischen Roman, der auf wahren Begebenheiten beruht und Einblicke in das Kunststudium des 19. Jahrhunderts bietet.

Meine Meinung:
Leider konnte mich das Buch nicht richtig erreichen. Für mich ist es weniger ein Roman, sondern eine Kombination aus Milieustudie und Reisebericht a la Goethe oder Fontane. So lange sich die Handlung um die Reise nach Rom dreht, ist sie farbenprächtig, ausufernd, überschwänglich und unterhaltsam – so, wie ich es erhofft hatte.
Aber sobald sie angekommen sind, geht es fast nur noch um die Gruppendynamik der 4 sehr verschiedenen Persönlichkeiten. Overbeck, der Gründer ihrer Bruderschaft, vergeistigt immer mehr. Er ordnet alles der Kunst unter, wird Mönch und verlangt das auch von seinen Mitstreitern, dabei neigt er m.E. zur Selbstverherrlichung. Pforr will leben, denn er ahnt wohl seinen frühen Tod. Außerdem fühlt er sich zu Overbeck besonders hingezogen, sieht ihn mehr als Bruder denn als Anführer. Vogel kann ich nicht wirklich fassen, er scheint nur eine Nebenrolle zu spielen, kann sich nicht entscheiden, ob er Overbeck oder Hottinger folgt. Dieser wiederum ist vom Geld seiner Mitbrüder abhängig, überwirft sich aber mit Overbeck, weil er im Jetzt leben will und nicht erst als Berühmtheit nach seinem Tod.
Und genau diese „Beziehungsdramen“ waren mir zu langatmig. Sie wirkten nicht lebendig, irgendwie aufgesetzt  und nahmen dem ganzen die Spannung. Vielleicht verstehe ich diese Auseinandersetzungen aber auch nur nicht, weil ich Atheistin bin?
Da mich „Die Lukasbrüder“ so zwiegespalten zurücklassen, kann ich leider nur 3 von 5 Sternen vergeben.

Vielen Dank an den Acabus Verlag für das Rezensionsexemplar.

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