Montag, 2. Mai 2016

Interview mit Friedrich Kalpenstein inkl. Verlosung


Ich habe hier ja schon oft von der Leipziger Buchmesse und vor allem von den Autoren geschwärmt, welche wir dort kennenlernen durften. Heute stellen wir Euch an dieser Stelle Friedrich Kalpenstein und erstmals die starke Frau hinter dem Autor (also seine Frau und Managerin 😉) vor.


Lieber Autor, würdest Du dich unseren Lesern kurz vorstellen?
Ich heiße Friedrich Kalpenstein, bin 44 Jahre alt und ein waschechter Bayer. Ich wohne in der Nähe von Freising im Ampertal. Sternzeichen: Löwe

Welches Buch war dein Erstlingswerk?
Mein allererstes Buch, das ich geschrieben habe, war ein Kinderbuch mit dem Titel „Träum’ mir einen Freund“. Damit fing alles an. Es beinhaltet sieben Gute-Nacht-Geschichten und liegt mir sehr am Herzen.
Mein allererster Roman war „Ich bin Single, Kalimera“.

Wie viele Bücher hast Du bisher veröffentlicht?
Bisher sind es zwei Kinderbücher und drei Romane. Der vierte Roman, „Das Leben ist kein Zweizeiler“, erscheint am 17. Mai 2016.


In welchem Genre schreibst du bevorzugt? Bist du auch so ein humorvoller Mensch wie Deine Helden Hans und Herbert?
Ganz klar im Genre Humor. Damit kann ich mich am meisten identifizieren. Ich selbst würde behaupten, dass ich ein humorvoller Mensch bin. Immerhin entstehen die Dialoge aus meinen Romanen in meinem Kopf und bringen glücklicherweise viele Menschen zum Lachen. Also kann ich mit meiner Behauptung nicht so falsch liegen. Menschen aus meinem Umfeld könnten das sicherlich besser beurteilen.

Hast Du im wahren Leben auch einmal eine solche Situation wie Deine Helden erlebt, oder schreibst du nur Fiktion?
Durchaus habe ich schon einige Szenen aus meinen Romanen selbst erlebt. Ich schreibe gerne über typische Klischees, die jeder kennt. Dadurch möchte ich die Leser näher an die Geschichte heranlassen. Das meiste ist aber reine Fiktion.
Aber ..., den älteren Herrn aus „Ich bin Single, Kalimera“, der im Freien am Pool mit seiner Fliegenklatsche auch vor den Oberschenkeln seiner Frau nicht haltgemacht hat, den habe ich wirklich erlebt. So etwas kann man nicht erfinden und kann man es kaum glauben, wenn man es miterlebt.

Dein neuestes Buch ist ein Liebesroman. Wie kommt man als Mann dazu einen Liebesroman zu schreiben?
Nun, es ist ja immer noch ein humorvoller Liebesroman geworden. So ganz habe ich mein Genre nicht verlassen. Die Wahrheit ist aber, dass es mir einfach so passiert ist. Obwohl ich mich beim Schreiben sehr an meinem Plot orientiere, hat sich die Liebe irgendwann dazwischen gemogelt. Ich bin jedoch sehr glücklich mit dem Ergebnis und hoffe, meine Leser auch.

Was unterscheidet einen Liebesroman von einem Mann geschrieben, gegenüber Autorinnen?
Sicher hauptsächlich durch die Tatsache, alles aus der Sicht eines Mannes erzählt zu bekommen. Frauen wissen ja selbst am besten, wie sie ticken. Da kann es nicht schaden, vielleicht einmal einen Roman aus dem „feindlichen“ Lager zu erleben. Ich bin sicher, die eine oder andere Szene wird so manche Leserin überraschen.

Wie bist Du zum Schreiben gekommen?
Als mein Sohn klein war, habe ich ihm vor dem Schlafengehen erfundene Geschichten erzählt. Als er eine bestimmte Geschichte nochmals hören wollte, hatte ich ein Problem. Also habe ich die Geschichten aufgeschrieben. Erst Jahre später habe ich sie zu einem Buch zusammengefasst, lektorieren lassen und selbst publiziert. Ein Jahr später hatte ich meinen ersten Roman geschrieben.

Woher nimmst Du die Ideen für das Buch / die Bücher?
Ich gehe gerne mit offenen Augen durch die Welt. Wenn man genau hinsieht, kann ein normaler Alltag sehr spannend sein. Wenn dann noch ein wenig Fiktion hinzugemischt wird, kann sich aus dieser Mischung etwas sehr Interessantes entwickeln.

Wie lange brauchst Du für ein Buch?
Ich bin ein sehr strukturierter Mensch. Das spiegelt sich auch in meiner Arbeit wieder. Nach der Recherche an den Schauplätzen der Romane entwickle ich die verschiedenen Charaktere. Danach schreibe ich ziemlich detailliert am Plot. Der umfasst meist siebzig bis neunzig Punkte. Danach kommt der schönste Teil und ich schreibe den Roman. Das kann insgesamt bis zu einem halben Jahr dauern.

Wer bekommt die Bücher zuerst zu lesen?
Ganz klar meine Frau. Normalerweise macht es keinen Sinn, einem engen Familienmitglied ein Manuskript zu geben, um ein aussagekräftiges Urteil zu bekommen. Es wird immer positiv ausfallen. Meine Frau und ich haben aber die Abmachung, dass sie mir ungeschönt ihre ehrliche Meinung mitteilt. Das tut sie auch. Ich nehme das sehr ernst und habe schon etliche Seiten umgeschrieben oder gestrichen.  So halten wir das seit dem ersten Roman und es hat sich bis heute wunderbar bewährt.

An welchem Projekt / Buch arbeitest Du aktuell?
Derzeit arbeite ich am Plot für meinen nächsten „Herbert“. Vor ein paar Wochen habe ich meinen fünften Roman beendet und habe mir keine Pause gegönnt. Es fällt mir aber in diesem Fall leicht, gleich mit einem neuen Buch zu beginnen. Herbert ist mir sehr ans Herz gewachsen und ich freue mich schon darauf, diesen neuen Roman zu schreiben.

Was machst Du, wenn Du nicht gerade ein Buch schreibst? (Beruf und / oder Hobbies?)
Ich gehe unwahrscheinlich gerne in die Natur. Sei es wandern oder laufen, egal. Hauptsache raus. Und wenn es nur ein Waldspaziergang ist. Dabei kommen mir die besten Ideen. Mit dabei ist natürlich stets mein Diktiergerät. Damit halte ich all meine Ideen fest. Ansonsten fotografiere ich sehr gerne. Wenn ich mit meiner Kamera losziehe, nehme ich mein Umfeld intensiver wahr. Ich entdecke Dinge, die ich bei einem normalen Spaziergang übersehen würde.

Hast Du eine Sammelleidenschaft? Wenn ja, welche?
Oh ja. Ich liebe Filme. Glücklicherweise gibt es die Möglichkeit, die Filme als Datei zu erwerben. Nicht auszudenken, wenn es nur DVD’s oder Bluray’s geben würde. Dann müssten wir höchstwahrscheinlich anbauen. Meine Sammlung auf iTunes umfasst mittlerweile über tausend Filme. Bei Musik sieht es nicht anders aus. Auf ein Genre bin ich bei Film und Musik nicht festgelegt. Da geht es bei mir querbeet.

Bekommst Du viel Fanpost und beantwortest Du sie alle?
Ich bekomme viel Fanpost. Jedoch weniger per Post im herkömmlichen Sinn. Die Zeiten haben sich geändert und es gibt Facebook, Twitter und Co. Hauptsächlich bekomme ich Mails. Über meine Internetseite treten viele Menschen mit mir in Kontakt. Meist möchten sie wissen, wann endliche in neuer Herbert kommt.
Per Post kommen öfter Bücher zum Signieren. Und ... Trauben Nuss Schokolade. Seit „Ich bin Single, Kalimera“ kommen regelmäßig die Tafeln bei mir an. Es ist die Sorte, die Herbert in meinen Romanen bevorzugt. Das war absolut klasse, als das anfing. Vielleicht schreibe ich im neuen Roman, dass er auch gerne weiße Schoki mag.

Treibst Du Sport?
Leider viel zu wenig. Ich gehe gerne laufen. Morgens, wenn der Tag erwacht, ist es am Schönsten. Befinde ich mich allerdings in einer aktiven Schreibphase, kommt der Sport viel zu kurz. Dann kommt die Trauben Nuss zum Zug und leider damit auch das eine oder andere Pfund. Neuerdings gehe ich ins Fitnessstudio und quäle dort den Crosstrainer. Aber leider auch viel zu selten.

Ein Dackel spielt in Deinem neuen Roman eine große Rolle. Hattest Du für ihn ein Vorbild?
Ein Rauhaardackel ist ja ein typisch bayerischer Hund. Da lag es nahe, dass diese Rasse in meinem Roman, „Das Leben ist kein Zweizeiler“, vorkommen muss. Ich kann aber sagen, dass ich in meinem Leben schon auf ein paar Dackel gestoßen bin. Man muss sie einfach gerne haben.

Bist Du auch auf den Hund gekommen?
Irgendwann muss es im Leben meiner Frau und mir einen Hund geben. Ich bin mir sicher, dass er das Leben eines Menschen ungemein bereichert. Versuch mal, einem Hund deine Probleme zu erklären. Aufgrund seiner Reaktion wird man nur zu einem Schluss kommen: „So groß sind die Probleme eigentlich überhaupt nicht.“

Hast Du einen Lieblingsort und verrätst Du ihn uns auch?
Einen einzigen Lieblingsort habe ich nicht. Ich kann aber sagen, dass ich sehr gerne auf einem Berg bin. Vom Gipfelkreuz aus ins Tal zu schauen ist für mich unbeschreiblich. Dort oben gibt es kein Telefon, keinen Computer und keine Termine.

Erinnerst Du Dich an Dein erstes selbst gelesenes Buch? Wenn ja, welches Buch war es?
„Gift hat keine Kalorien“ von Alfred Hitchcock. Das fand ich damals klasse. Ich glaube, ich habe es sogar mehrmals gelesen.

Welches Buch hast Du als letztes gelesen und welches Buch liest Du aktuell?
Zuletzt habe ich endlich Leberkäsjunkie von Rita Falk gelesen und war wieder super unterhalten. Aktuell lese ich nichts, da ich gerade an meinem neuen Roman arbeite. Wenn ich selbst schreibe fehlt mir die Zeit. Außerdem befinde ich mich in dieser Phase zu sehr in meinem eigenen Buch, um mich auf ein anderes einlassen zu können.

Welches Buch hat Dich bisher am meisten beeindruckt oder beeinflusst und warum?
Eindeutig beeindruckt war ich von „Das Parfum“ von Patrik Süskind. Dieses Buch ist eines der wenigen, die ich in einem Rutsch ausgelesen habe. Beeinflusst hat mich bisher noch kein Buch. Ich lese meist Provinzkrimis. Klar ist dort auch der Humor vertreten, dennoch unterscheidet sich dieses Genre doch sehr von meinem.

Verrätst Du uns Dein Lebensmotto?
Tue nur das, was du wirklich tun willst. Wenn dann noch Leidenschaft und Spaß hinzukommt, kann es nur gut werden.

Welche Frage wolltest Du schon immer mal gestellt bekommen?
„Möchten Sie Ihren Lottogewinn bar oder auf Ihr Konto überwiesen bekommen?“

Gibt es eine Figur aus Deinen Büchern, mit der Du Dich liebend gerne mal auf einen Kaffee zusammensetzen würdest?
Natürlich auf ein Bier mit Herbert und Hans. Bei denen ist immer was los. Da ich aber manchmal selbst ein großer Kindskopf bin, könnte solch ein Treffen sicherlich etwas ausarten.
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Auf der Buchmesse in Leipzig haben wir ja auch die starke Frau an Deiner Seite kennengelernt. Ihr seid ein tolles Team und demzufolge würden wir Deiner Frau auch gern ein paar Fragen stellen: 

Du bist die starke Frau im Hintergrund. Managst Du alle Termine für Deinen Mann und begleitest Du ihn immer?
Hallo, ich bin Petra und die Frau an Friedrichs Seite.
Die öffentlichen Termine wählen wir immer gemeinsam aus. Bisher konnte ich ihn bei all seinen Veranstaltungen begleiten, unterstützen und ihm den Rücken von organisatorischen Dingen freihalten.
>>Er sagt, ich sei sein Baldrian<< zwinker<<

War das von Anfang an geplant, oder hat sich das so ergeben?
Friedrichs Bekanntheitsgrad stieg im letzten Jahr so schnell, dass wir nicht die Zeit fanden, uns einen Plan zu überlegen. Das hat sich alles so entwickelt.

Darfst Du zwischendurch die Entwürfe lesen und Verbesserungsvorschläge anbringen, oder liest Du erst das fertige Buch?
Bei neuen Buchprojekten bezieht Friedrich mich schon beim Erarbeiten des Plots mit ein. Sobald eine Szene oder Kapitel fertig ist, darf ich lesen und meine Kommentare am Seitenrand vermerken. Aber erst, wenn Friedrich das Buch komplett fertig geschrieben hat, erarbeiten wir meine Anmerkungen. Durch das gemeinsame Fernstudium mit Friedrich „Autor werden, schreiben lernen“ bei der ils, habe ich das nötige Handwerkszeug, z.B. die Grundlagen für erzählendes Schreiben, erlernt.

Ist Dein Mann ansprechbar und kritikfähig, wenn er in seiner Schreibphase ist? 
Friedrich ist der kritikfähigste Mensch den ich kenne. Auch wenn er schreibt, ist er sehr kommunikativ und jederzeit für mich ansprechbar. Er bringt auch während einer Schreibphase den Müll runter. (lacht)

Hast Du auch eigene Hobbys, außer Deinem Mann den Rücken freizuhalten? 
Ich bin Trainerin für MAT-Gehirn-Jogging. Zurzeit ruhen meine Kurse aber, weil das Büro für Friedrich aktuell viel Zeit in Anspruch nimmt. Seit 30 Jahren übe ich fleißig Yoga. Ich liebe die Natur genieße sie bei Jogging- und Nordic-Walking-Runden. Idealerweise haben wir bei der wenigen Freizeit einen Balkon, den ich sehr gerne mit bienenfreundlichen Blüten bepflanze. 

Vielen Dank an Petra und Friedrich für das tolle Interview. Abschießend können wir Euch verraten, dass wir "Das Leben ist kein Zweizeiler" bereits lesen durften und wieder Tränen gelacht haben. Die Rezension müssen wir Euch aber leider bis zum Erscheinen des Buches am 17.5.16 vorenthalten ... Um Euch die Wartezeit darauf zu verkürzen, könnt ihr hier schon mal in Patnos Rezensionen zu Friedrichs bisher erschienenen Büchern stöbern: Ich bin Single, Kalimera, Wie Champagner und Männerferien.
 
Wir hatten ja schon angedeutet, dass uns Friedrich netter Weise 3 Exemplare von Das Leben ist kein Zweizeiler zum Verlosen bereitstellt. Natürlich wollen wir dafür aber auch etwas von Euch wissen: Wie heißt der Dackel, der in dem Buch vorkommt? Ein kleiner Tipp, sein Name wird sowohl in der Rezi von Hasi als auch in der Rezi von Dani genannt. Nennt uns die Lösung in den Kommentaren oder schickt sie über das Kontaktformular. Ihr habt dazu bis einschließlich dem 29.5.16 Zeit.
Bitte beachtet, dass wir die Versandkosten selbst tragen und die Bücher deshalb nur innerhalb Deutschland versenden. Viel Glück!
 

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