Freitag, 18. März 2016

Black Rabbit Hall

Schöne Geschichte, leider sehr vorhersehbar

 

Gebundene Ausgabe: 416 Seiten
Verlag: Blanvalet Verlag
ISBN-13: 9783764505608
Genre: Roman


Nach einem tragischen Unfall während der Osterferien auf Black Rabbit Hall verändert sich das Leben von Amber und ihren Geschwistern grundlegend. Nachdem sie jeden Halt verloren haben, können sie nur noch aufeinander bauen. Doch die Ereignisse haben nicht nur ihre Lebensumstände, sondern auch sie selbst verändert, so dass auch das manchmal schwierig wird.

Als Lorna mit ihrem Verlobten Jon Jahrzehnte später Black Rabbit Hall entdeckt, verspürt sie sogleich eine enge Verbindung zu dem Haus. Es fasziniert sie und lässt sie einfach nicht mehr los. Auch wenn es ihre Beziehung auf eine Probe stellt, versucht Lorna das Geheimnis des Hauses und seiner Bewohner zu ergründen.

Eve Chase führt den Leser auf zwei Zeitebenen nach Black Rabbit Hall. Zum einen erzählt sie die tragische Geschichte von Amber und ihren Geschwistern, die an jenem verhängnisvollen Abend ihren Anfang nahm. Zum anderen begleitet der Leser mehr als drei Jahrzehnte später Lorna und Jon auf der Suche nach einer Hochzeitslocation. Lornas Faszination für das leicht verfallene Anwesen scheint erst übertrieben, doch schon bald kristallisiert sich eine Verbindung heraus. Beide Handlungsstränge werden immer weiter miteinander verwoben und die Ereignisse greifen ineinander. 

Ambers Geschichte gefiel das ganze Buch hinweg besser als Lornas. Zu Lorna habe ich anfangs wirkliche Verbindung aufbauen können. Sie war mir zwar grundsätzlich sympathisch und ich kann auch ihre Faszination für alte Häuser und Dinge teilen, aber dennoch blieb sie für mich blass. Das hat sich im Laufe der Geschichte glücklicherweise ein wenig geändert.

Die Handlung an sich beschreibt eine tragische Familiengeschichte, die ich allerdings an vielen Stellen sehr vorhersehbar fand und die dadurch für mich an Spannung verloren hat. Die Sprache war angenehm, das Buch ließ sich leicht und flüssig lesen. Stilistisch sehr gut gelungen war der Epilog, der nochmal gekonnt einen Bogen zum Beginn des Buches schlägt. Zudem war er sehr berührend.

Gelebt hat das Buch für mich durch die sehr gelungene Beschreibung der Kinder, insbesondere ihrer Gefühle. Die Autorin hat ihre Verzweiflung, Einsamkeit aber auch den Zusammenhalt in sehr einfühlender Art und Weise eingefangen und dargestellt. Man kann sehen und nachempfinden, wie die Geschehnisse sie beeinflussen und verändern. Eine besondere Rolle nimmt für mich dabei Ambers Bruder Toby ein. Er war ein toller, vielschichtiger Charakter. Gerne hätte ich mehr von ihm gelesen, vor allem auch aus seiner Sicht. 

Mein Fazit: Eine gute Idee, deren Umsetzung mich die durch die vorhersehbare Handlung nicht so recht überzeugen konnte. Trotzdem insgesamt ein Buch, dass gut zu lesen war und bei dem mich vor allem die Schilderung der Kinder und ihrer Gefühlswelt begeistert hat.

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